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Siemens Arts Program
Konzertreihe "Junge Solisten"
13.02.07, Siemens Auditorium MchnW, München
"Was machen Bambusstreifen, Bolzen und Schrauben im Klavier? Dieser Frage wird beim Konzert der Jungen Solisten nachgegangen. Für den Amerikaner John Cage waren sie Hilfsmittel auf der Suche nach neuen Klangmöglichkeiten. 1940 begann er mit den ersten Arbeiten für präpariertes Klavier und reduzierte es auf das Perkussionsinstrument, das schon immer in ihm steckte. Interpretatorische Parameter wie Gesanglichkeit und klangliche Differenzierung – Qualitäten, die unsere Musiksprache maßgeblich mitgeprägt haben – wurden von Cage auf einen Schlag eliminiert. Sein Lehrer Arnold Schönberg lobte ihn als einen „Erfinder des Schöpferischen“. Ohne Berücksichtigung der Musik und der Ideen von John Cage könnten wohl die Entwicklungen in der Musik unserer Zeit nicht hinreichend verstanden werden.
Die Münchnerin Sylvia Dankesreiter nimmt die von Cage gestellten Herausforderung an und interpretiert zwei seiner Werke. Außerdem wird sie an diesem Abend u. a. Werke von Walter Zimmermann, Maurice Ravel und Anestis Logothetis spielen. Zudem steht eine Uraufführung des Kompositionsstudenten Dimitri Romanov auf dem Programm.
Sylvia Dankesreiter absolvierte nach dem Abitur ein Doppelstudium an der Hochschule für Musik und Theater München und der Technischen Universität München und schloss es sowohl mit einem Konzert-Diplom im Hauptfach Klavier als auch mit dem Diplom in Elektro- und Informationstechnik ab. Sie hat insgesamt sieben erste Preise beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ und einen ersten Preis beim „Karl-Lang-Klavierwettbewerb“ gewonnen. Darüber hinaus erhielt sie zahlreiche Preise und Auszeichnungen bei internationalen Wettbewerben, u. a. beim „Concorso Musicale Europeo“ in Moncalieri/Turin, von der „Chopin-Gesellschaft“ in Rom, beim „Palma d’Oro“ in Finale Ligure und beim „Concorso Internazionale Caffa Righetti“ in Cortemilia."
Auszug aus dem Pressetext von Frau K. Beck
Programm
John Cage
(*1912 in Los Angeles, †1992 in New York)
Our Spring will come (1943)
für präpariertes Klavier
Jazz study (1942)
für unpräpariertes Klavier
Anestis Logothetis
(*1921 in Burgas, †1994 in Wien)
Triptychon (1953)
Allegro
Adagio assai
Vivo
Maurice Ravel
(*1875 in Ciboure, †1937 in Paris)
Toccata aus „Le Tombeau de Couperin“ (1914–1917)
Walter Zimmermann
(*1949 in Schwabach)
Blaupause (2003)
Dimitrij Romanov
(*1982 in Moskau)
Andante (2007), Uraufführung
Frederic Rzewski
(*1938 in Westfield)
„Piano Piece No. 4” (1977)
Künstlerin:
Sylvia Dankesreiter, Klavier
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